Anleger rechnen nicht mehr mit Euro-Austritt Portugals

Drucken

Der sentix Euro Break-up Index (EBI) sinkt erneut auf ein Allzeittief. Sein Märzwert notiert nun bei 10,9% nach 11,7% im Monat zuvor. Damit rechnet derzeit nur noch einer von neun Anlegern mit dem Austritt mindestens eines Landes aus dem Euroraum innerhalb der nächsten zwölf Monate.

Besonders positiv fällt in der aktuellen Umfrage Portugal auf. Der portugiesische EBI sinkt um exakt einen Prozentpunkt auf nur noch 0,5%. So niedrig lag dieser noch nie seit Einführung des Indikators im Juni 2012. Es rechnet also fast kein Anleger mehr mit einem Euro-Ende für das iberische Land binnen Jahresfrist.

Alle anderen so genannten Peripheriestaaten – inklusive Spanien (1,3%) und Irland (0,7%) – weisen derzeit höhere Euro-Austrittswahrscheinlichkeiten aus als Portugal! Dennoch erreichen die EBIs für Griechenland (mit 7,5% nach 9,4%) und Zypern (mit 4,8% nach 5,3%) ebenfalls neue Tiefststände. Hinter diesen beiden Staaten bleibt Italien das Land mit den drittmeisten Nennungen für einen möglichen Euro-Exit. Sein nationaler EBI steht jetzt bei 1,9% nach 2,3% im Februar. Hier sind die Investoren offensichtlich nach dem Regierungswechsel immer noch ein wenig irritiert.

Etwas besorgter als zuletzt schauen die Anleger in diesen Tagen nach Frankreich. Vor dem Hintergrund der dortigen Kommunalwahlen, die eine Niederlage für die Regierungspartei und einen Achtungserfolg für den rechtsextremen Front National gebracht haben, steigt der französische EBI entgegen dem allgemeinen Monatstrend um 0,8 Prozentpunkte auf 1,4% an. Das ist immerhin der zweithöchste Wert, der für Frankreich seit Einführung des Indikators registriert wurde, selbst wenn sein absolutes Niveau noch als unproblematisch einzustufen ist.

20140401_ebi_renditen_peripherie

In den vergangenen Monaten haben wir wiederholt beobachtet, dass portugiesische Staatsanleihen, gemessen an den nationalen EBI, relativ zu spanischen und vor allem italienischen Bonds zu billig waren, ihre Renditen also verhältnismäßig zu hoch. Das ist auch weiterhin der Fall, wenn man z.B. 10-jährige Staatstitel betrachtet (s. Grafik). Allerdings hat sich insbesondere über die letzten Wochen hinweg der Renditeabstand zwischen den Anleihen Portugals und denen Italiens sowie Spaniens nun tatsächlich stark verringert. Geht es nach den aktuellen EBI-Zahlen, die ja für Portugal überraschend gut ausgefallen sind, dürfte sich dieser Trend jedoch noch fortsetzen!


Hintergrund zum sentix Euro Break-up Index

Der aktuelle Wert des sentix Euro Break-up Index in Höhe von 10,9% bedeutet, dass zurzeit dieser Anteil der befragten Anleger mit dem Ausscheiden mindestens eines Landes aus der Eurozone innerhalb der nächsten zwölf Monate rechnet. Seinen vorläufigen Höchststand hatte der sentix EBI in seiner nun 22-monatigen Historie mit 73% im Juli 2012 erreicht, sein Minimum vor Veröffentlichung des aktuellen Wertes stammte mit 11,7% aus dem Vormonat. An der aktuellen Umfrage, die vom 27.03. bis zum 29.03.2014 durchgeführt wurde, beteiligten sich 946 private und institutionelle Anleger.

Der monatlich erscheinende sentix Euro Break-up Risk Index wird seit Juni 2012 jeweils in der vierten Woche eines Monats, parallel zur sentix Anlegerpositionierung, erhoben und am darauffolgenden Dienstagmorgen veröffentlicht. Die befragten Anleger haben die Möglichkeit, bis zu drei Länder zu nennen, mit deren Euro-Austritt sie innerhalb der nächsten zwölf Monate rechnen. Weitere Details und aktuelle Werte finden Sie unterhttp://ebr.sentix.de

We use cookies and third-party services that store information in the end device of a site visitor or retrieve it there. We then process the information further. This all helps us to provide you with our basic services (user account), to save the language selection, to optimally design our website and to continuously improve it. We need your consent for the storage, retrieval and processing. You can revoke your consent at any time by deleting the cookies from this website in your browser. Your consent is thereby revoked. You can find further information in our privacy policy. To find out more about the cookies we use and how to delete them, see our privacy policy.

I accept cookies from this site.

EU Cookie Directive Module Information