Euro Break-up Index vor Europawahl erstmals unter 10 Prozent

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Der sentix Euro Break-up Index (EBI) fällt im April von 10,9% auf 9,8% und notiert nun erstmals unter der Schwelle von zehn Prozent. Damit rechnet derzeit nur noch knapp jeder zehnte Investor mit dem Austritt mindestens eines Landes aus dem Euroraum innerhalb der nächsten zwölf Monate.

Während Portugal zuletzt mit deutlichen Rückgängen seines nationalen EBI auffiel, ist es in diesem Monat Spanien. Der spanische EBI fällt von 1,3% auf nur noch 0,6%. Durch die jüngsten Bewegungen bei Renditen und EBI sind damit nach unserer Analyse die 10-jährigen Staatsanleihen Spaniens und Portugals – im Gegensatz zu den Vormonaten – nun im Verhältnis zueinander wieder richtig bewertet (s. Grafik). Anders sieht es bei italienischen Bonds aus. Denn der EBI Italiens nimmt gegen den Trend leicht zu. Er liegt jetzt bei 2,2% und somit klar über den EBIs für Spanien und Portugal. Damit erscheinen italienische Staatsanleihen Italiens im Verhältnis zu den iberischen weiterhin als zu teuer, sofern man die nationalen EBI als Bewertungsmaßstab wählt (s. wiederum Grafik).

Die höchsten nationalen EBI weisen aber weiterhin Griechenland mit 7,1% (nach 7,5%) und Zypern mit 4,1% (nach 4,8%) auf. Die erfolgreiche Rückkehr Griechenlands an den Kapitalmarkt Anfang April verändert die Einschätzung der Anleger bezüglich eines möglichen Euro-Exits des Landes also kaum. Vielmehr haben die Investoren über die letzten Monate eine solche Entwicklung offensichtlich antizipiert. Denn schon seit letztem Sommer sinkt der EBI für Griechenland deutlich, nachdem er im Juli 2013 bei rund 20% ein zwischenzeitliches Hoch erreicht hatte.

Unter den Kernländern sticht dieses Mal Deutschland hervor. Der deutsche EBI fällt von 1,6% auf 1,0% und damit auf den tiefsten Stand seit Beginn der EBI-Erhebungen im Juni 2012 – ein weiteres Zeichen dafür, dass die Anleger die Euro-Krise mittlerweile fast gänzlich abgehakt haben. Unter den institutionellen Investoren rechnet kurz vor den Europawahlen sogar kein einziger mehr mit einem deutschen Euro-Austritt innerhalb der nächsten zwölf Monate.

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Hintergrund zum sentix Euro Break-up Index: Der aktuelle Wert des sentix Euro Break-up Index in Höhe von 9,8% bedeutet, dass zurzeit exakt dieser Anteil der befragten Anleger mit dem Ausscheiden mindestens eines Landes aus der Eurozone innerhalb der nächsten zwölf Monate rechnet. Seinen vorläufigen Höchststand hatte der sentix EBI in seiner nun 23-monatigen Historie mit 73% im Juli 2012 erreicht. Sein Minimum vor Veröffentlichung des aktuellen Wertes stammte mit 10,9% aus dem Vormonat. An der aktuellen Umfrage, die vom 24.04. bis zum 26.04.2014 durchgeführt wurde, beteiligten sich 922 private und institutionelle Anleger.

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