Euro- Breakup fast kein Thema mehr

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Der sentix-Euro Breakup-Index (EBI) ist im Januar von 25,0% auf 17,2% gefallen. Das ist sein sechster Rückgang in Folge und erneut der niedrigste Wert seit Einführung des Indikators im Juni 2012. Es rechnet nun nur noch etwa jeder sechste Befragte mit dem Ausscheiden mindestens eines Landes aus der Eurozone innerhalb der nächsten zwölf Monate. Seinen vorläufigen Höchststand hatte der der EBI mit 73% im Juli 2012 erreicht. Die Umfrage fand vom 24.01. bis zum 26.01.2013 unter 956 Anlegern statt.

Nach wie vor ist es Griechenland, das von den Umfrageteilnehmern am häufigsten als Land genannt wird, das binnen Jahresfrist die Gemeinschaftswährung aufgeben muss. Doch fällt der Anteil derjenigen, die Griechenland einen Euro-Exit vorhersagen, mit zunehmender Geschwindigkeit: Während im Dezember 22,5% aller Investoren mit einem „Grexit" gerechnet hatten, sind es jetzt nur noch 13,9%. Im November hatte der griechische EBI noch bei über 30% gelegen. Gleichzeitig hat sich der Abstand zum Land mit dem zweithöchsten EBI deutlich verringert: Für Zypern ist der Index nämlich nur um gut zwei Punkte auf jetzt 7,5% gesunken.

Für die übrigen Peripherieländer sind die EBI auf nahezu vernachlässigbar niedrige Niveaus gesunken. Lediglich für Portugal und Spanien notieren die Werte mit 1,5% bzw. 1,4% noch über der Ein-Prozent-Schwelle. Der EBI für Italien liegt nur noch bei 0,6%, der für Irland bei 0,3%.

Bemerkenswert ist ferner, dass das Euro-Kernland Deutschland im Januar erstmals mit 1,8% einen höheren EBI aufweist als Spanien und Portugal. Es sind hier die – häufig etwas langsamer reagierenden – privaten Anleger unter den Umfrageteilnehmern, die diesen Wert noch nach oben treiben. Sie messen also dem Austritt des wirtschaftlich derzeit sehr starken Deutschland eine höhere Wahrscheinlichkeit bei als einem Ausscheiden der momentanen angeschlagenen Peripherieländer. Doch ist der EBI-Wert für Deutschland absolut gesehen so gering, dass ein Deutschland-Exit als kaum real erscheint.

Angesichts der niedrigen EBI-Werte erscheinen die derzeitigen Renditeaufschläge auf die Staatsleihen der Peripherieländer als weiterhin zu hoch. Das mag u.a. daran liegen, dass viele institutionelle Investoren momentan noch Beschränkungen unterliegen, in diese Märkte zu investieren. An dieser Stelle seien auch die so genannten sicheren Häfen erwähnt wie Schweizer Franken, Bundesanleihen oder US-Treasuries. Sie sollten bei weiter schwindenden Euro-Breakup-Ängsten weiter an Attraktivität verlieren. Dass das Vertrauen der Anleger in die Gemeinschaftswährung mindestens erhalten bleibt, dafür sprechen neben dem klaren Euro-Bekenntnis der Europäischen Zentralbank und der Politik die positiven Signale der weltweiten Konjunktur. In den USA gewinnt die Wirtschaft nach Umschiffung der Fiskalklippe wieder an Fahrt, China hatte schon zum Jahresende 2012 die Wende geschafft und nun gibt es sogar Lichtblicke für das Wachstum Eurolands. Letzteres deutet nicht nur der sentix-Konjunkturindex schon seit Längerem an, es spiegelt sich jetzt auch in anderen Indikatoren wie dem Economic Sentiment oder dem ifo Geschäftsklima wider.

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