Keine Ängste um Italien, Bedenken bleiben

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Die mögliche Regierungsbildung in Rom zwischen den beiden anti-europäischen Protestparteien führt nicht dazu, dass neue Ängste im Euro Break-up Index für Italien aufflammen und eine neue Euro-Krise angezeigt wird. Vielmehr präsentiert sich der Teilindex mit 4,7 Prozentpunkte stabil. Auch der Gesamtindex für die Eurozone bewegt sich nach seinem Allzeittief vom Vormonat um lediglich 0,9 Prozentpunkte nach oben.

Wenn es um die Stabilität der Eurozone geht, blicken zurzeit alle gespannt nach Italien. Rund einen Monat nach den Parlamentswahlen zeigen sich die Anleger bezüglich ihrer Sorgen um den Fortbestand der Gemeinschaftswährung relativ entspannt. Dies ist erstaunlich, denn das Wahlergebnis hätte allen Grund dazu gegeben, dass ein Austritt Italiens für wahrscheinlicher eingestuft wird. Auch die aktuelle Nachrichtenlage, dass ein Mitglied der 5-Sternebewegung zum Parlamentspräsident und parallel ein Vertreter der Forza Italia Senatspräsident wird, scheint keine Ängste auszulösen. Denn eine Verständigung der populistischen Parteien erhöht die Wahrscheinlichkeit, dass diese eine gemeinsame Regierung bilden könnten. Der Teilindex für das Südland der Eurozone sinkt sogar um 0,2 Punkte auf 4,7 Punkte.

 sentix Euro Break-up Index: Teilindex Italien

sentix Euro Break-up Index: Teilindex Italien

Ein Blick auf die Historie des EBI-Länderindex Italien zeigt, dass sich trotzdem ein hartnäckiger Anteil von Investoren hält, der weiterhin Bedenken äußert. Der Index schwankte in den letzten 10 Monaten zwischen 4,1 und 5,5 Punkten und hatte sich nie zurück auf die Tiefststände von 2016 bewegt. Und dies obwohl der EBI-Gesamtindex immer neue Tiefststände erreichte. Die Niveau-Anhebung signalisiert letztlich für Italien und damit für die Eurozone eine unterschwellige, aber anhaltende Besorgnis.

Der Anstieg im EBI-Gesamtindex von 6,6 auf 7,5 Prozentpunkte ist zwar gering, sollte jedoch weiterhin beobachtet werden. Der Indikator, der die Wahrscheinlichkeit für ein Auseinanderbrechen der Eurozone misst, hatte im Vormonat noch ein neues Allzeittief seit Erhebungsbeginn im Jahr 2012 markiert. Eine neue Euro-Krise wäre dann möglich, wenn in den nächsten Monaten ein neuer Trend zur Ausweitung entsteht. Italien könnte hierzu einen Anstoß liefern.

sentix Euro Break-up Index: Headline Index

sentix Euro Break-up Index: Headline Index

Hintergrund

Der monatlich erscheinende sentix Euro Break-up Index wird seit Juni 2012 jeweils in der vierten Woche eines Monats erhoben und am darauffolgenden Dienstagmorgen veröffentlicht. Die befragten Anleger haben die Möglichkeit, bis zu drei Länder zu nennen, mit deren Euro-Austritt sie innerhalb der nächsten zwölf Monate rechnen. Weitere Details zum sentix Euro Break-up Index sowie aktuelle Werte finden Sie unter http://ebr.sentix.de.

Der aktuelle Wert des sentix Euro Break-up Index in Höhe von 7,5% bedeutet, dass zurzeit genau dieser Anteil der befragten Anleger mit dem Ausscheiden mindestens eines Landes aus der Eurozone innerhalb der nächsten zwölf Monate rechnet. Seinen vorläufigen Höchststand hatte der sentix EBI mit 73% im Juli 2012 erreicht. Sein Minimum stammt mit 6,625% aus dem Februar 2018.

An der aktuellen Umfrage, die vom 22.03.2018 bis zum 24.03.2018 durchgeführt wurde, beteiligten sich rund 1.000 private und institutionelle Anleger.

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