Entspannung beim Euro setzt sich fort

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Der sentix Euro Breakup Index (EBI) fällt für Oktober so stark wie noch nie seit seiner Auflegung im Juni. Er sinkt von 51,9 % auf nun 33,2 %. Damit rechnet nur noch etwa jeder Dritte der Befragten mit dem Ausscheiden mindestens eines Landes aus dem Euroraum innerhalb der nächsten zwölf Monate. Im Juli hatte der EBI mit 73,3 % seinen vorläufigen Höchststand erreicht. Die Umfrage fand vom 25.10. bis zum 27.10.2012 unter 922 Anlegern statt.

Hauptverantwortlich für das deutliche Absinken des EBI dürften die Signale sein, dass die Troika (EU, IWF und EZB) bereit ist, Griechenland für die Sanierung seines Staatshaushalts mehr Zeit einzuräumen. Auch hatte es von Seiten der deutschen Politik zuletzt ungewohnt konziliante Äußerungen hinsichtlich des Umgangs mit Hellas gegeben. Ansonsten konnte in den vergangenen Wochen kaum Nennenswertes notiert werden, das die Einschätzungen der Umfrageteilnehmer in stärkerem Maße hätte positiv beeinflussen können. Aber es gab auch keine gewichtigen Negativmeldungen. Und in den Vormonaten hatten EZB und das deutsche Bundesverfassungsgericht wesentliche Voraussetzung für den Fortbestand einer unversehrten Währungsunion geschaffen.

Diejenigen der Anleger, die davon ausgehen, dass mindestens ein Land demnächst den Euro verlässt, nennen weiterhin Griechenland mit weitem Abstand als ersten Austrittskandidaten. Bei den institutionellen Umfrageteilnehmern rechnet sogar 100 % unter den Euro-Pessimisten mit einem Euro-Abschied Griechenlands, bei den Privaten liegt der Anteil etwas niedriger. Insgesamt resultiert hieraus eine Austrittswahrscheinlichkeit für das südöstliche Euroland von 31,4 %. Im Vormonat hatte sie noch bei 48,8 % gelegen, ihr vorläufiger Höchststand war mit 70,7 % im Juli registriert worden.

Insgesamt hat sich laut Umfrage die Zahl der potenziellen Euro-Krisenkandidaten reduziert. Unter den übrigen Peripherieländern werden nach wie vor Zypern (9,9 % nach 13,6 %), Portugal (4,1 % nach 6,0 %) und Spanien (3,7 % nach 4,9 %) am häufigsten genannt, unter den Kernländern sind es wie auch zuletzt Finnland (3,9 % nach 5,2 %) und Deutschland (2,9 % nach 4,1 %). Für Benelux, Frankreich, Estland, die Slowakei und sogar Irland liegt dagegen die Austrittswahrscheinlichkeit im Oktober bei jeweils unter 0,5 %. Diese Länder spielen derzeit also für die befragten Investoren in puncto Aufgabe der Gemeinschaftswährung keine Rolle.

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