Draghi macht es erneut

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Die Entscheidung der EZB, das Anleihenkaufprogramm wieder aufleben zu lassen, dürfte mit ein Grund dafür sein, dass sich das Euro Break-up Risiko im September weiter reduziert hat. Der Gesamtindex für die Eurozone sinkt auf 6,5%, der niedrigste Stand seit April 2018. Auch der Teilindex für Italien fällt deutlich auf nur noch 4,7%.

Mario Draghi scheidet so aus dem Amt, wie er sich eindrücklich bei den Anlegern ins kollektive Gedächtnis eingegraben hat: mit einer „whatever it takes“-Entscheidung. Der Beschluss der EZB, das Anleihekaufprogramm zeitlich unbefristet wieder aufzunehmen, trägt eine ähnliche Handschrift, wie die Entscheidung aus dem Juli 2012, als Draghi den Markt davon überzeugte, dass die EZB den Euro „um jeden Preis“ retten würde. Im Vorfeld dieser Maßnahme hatten die Märkte große Zweifel, ob der Euro Bestand haben würde. sentix startete seine exklusive Euro-Befragung just zu dieser Zeit. Damals notierte das Risiko des Scheiterns in der Spitze bei über 70% - Draghi handelte also nicht ohne äußeren Zwang.

sentix Euro Break-up Index: Gesamtindex und Sub-Index Italien

sentix Euro Break-up Index: Gesamtindex und Sub-Index Italien

Das ist dieses Mal anders. Der Euro Break-up Index zeigte zu keiner Zeit im Jahr 2019 eine erhöhte Wahrscheinlichkeit für ein Auseinanderbrechen der Eurozone an. Aber mit Italien bestand ein Restrisiko, dass im Falle einer Euro-weiten Rezession erneut eine Diskussion zur Euro-Stabilität entstehen könnte. Die sentix-Daten deuten darauf hin, dass es Draghi mit der aktuellen Entscheidung erneut gelungen ist, die Wahrnehmung der Anleger pro Euro zu verändern. Zwar ist Italien noch das aktuell größte Stabilitätsrisiko, aber es ist schon fast an der Wahrnehmungsschwelle.

Hintergrund

Der monatlich erscheinende sentix Euro Break-up Index wird seit Juni 2012 jeweils in der vierten Woche eines Monats erhoben und am darauffolgenden Dienstagmorgen veröffentlicht. Die befragten Anleger haben die Möglichkeit, bis zu drei Länder zu nennen, mit deren Euro-Austritt sie innerhalb der nächsten zwölf Monate rechnen. Weitere Details zum sentix Euro Break-up Index sowie aktuelle Werte finden Sie unter http://ebr.sentix.de.

Der aktuelle Wert des sentix Euro Break-up Index in Höhe von 6,5% bedeutet, dass zurzeit genau dieser Anteil der befragten Anleger mit dem Ausscheiden mindestens eines Landes aus der Eurozone innerhalb der nächsten zwölf Monate rechnet. Seinen vorläufigen Höchststand hatte der sentix EBI mit 73% im Juli 2012 erreicht. Sein Minimum stammt mit 6,3% aus dem April 2018.

An der aktuellen Umfrage, die vom 26.09.2019 bis zum 28.09.2019 durchgeführt wurde, beteiligten sich rund 1.000 pri-vate und institutionelle Anleger.

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